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AGNU pflegt und renaturiert in der Kirschbach

In einem offiziellen Akt hat die Stadt Braunfels jetzt durch die beidseitige Unterzeichnung von Pflegevertrag und Nutzungsvereinbarung das städtische Areal Kirschbach dem Pächter Naturlandstiftung Lahn-Dill übertragen.

Gleichzeitig übergab der Vorsitzende der Naturlandstiftung Lahn-Dill-Kreis, Horst Ryba, das Projekt in die Obhut der AGNU Braunfels, mit Joachim Bernecke und Brigitte von Zydowitz an der Spitze.

Den Pflege- und Entwicklungsplan für die erforderlichen Maßnahmen im rund 21 000 Quadratmeter großen Bereich der Kirschbachwiesen, hat der Wetzlarer Biologe Andreas Schmidt erstellt. Im August 2010 hatte Bernecke, als Stadtverordneter der Grünen, den Ankauf einer Fläche von 21 000 Quadratmeter und damit das Naturschutzprojekt Kirschbach auf den Parlamentarischen Weg gebracht. Nachdem sich die Verwaltungsangelegenheiten länger als erwartet hingezogen hatten, wurde erst im letzten Jahr der Kaufvertrag unterschrieben. Möglich war der Kauf, weil auf dem Ökopunktekonto für das Projekt Weipersgrund zwischen Altenkirchen und Neukirchen noch Gelder zur Verfügung standen.

Gefällt wurden bereits die Nadelbäume aus der ehemaligen Weihnachtsbaumkultur des Vorbesitzers. Allerdings liegen die Nadelbäume im Bereich, und versauern zusehends den Boden. Aufgrund der Wetterlage sei es der beauftragten Firma derzeit nicht möglich, die Bäume zu entfernen, so Bernecke. „Die Bäume müssen bis spätestens April raus“ sieht er dennoch dringenden Handlungsbedarf. Renaturierungsarbeiten der AGNU am Kirschbach in Pachtbereich folgen sofort nach Entfernung umliegende Nadelbäume. Unterstützt wird die AGNU durch die Familie Steinbach, den Eigentümern der angrenzenden Fläche in den Kirschbachwiesen, unterhalb des Geländes der Stadt. Auch hier wurde ein Fichtengürtel bereits entfernt. Ebenfalls Unterstützung bekommen die Naturschützer vom landwirtschaftlichen Betrieb Müller. Armin Müller ist nicht nur Pächter der Fläche oberhalb des Geländes der Stadt, sondern steht auch als Vorsitzender der Hessischen Naturlandstiftung zu hundert Prozent hinter der Renaturierung.

Die bisherige Nutzung als Schafhute ist im Bereich der trockenen Böden ausdrücklich erwünscht. Der Philippsteiner Schäfereibetrieb von Andrea und Hubertus Gerlach beweidet bereits in den Monaten Juni bis Mitte Dezember, die trockenen Grünflächen im Weipersgrund. Den Kirschbachanteil auf dem Gelände der Familie Steinbach, total begradigt und ausgesteint ,hat die AGNU durch hölzerne, versetzt eingebrachte Querriegel renaturiert, dem Bach somit die Geschwindigkeit genommen und die Entwicklung einer natürlichen Bachsohle ermöglicht. Mit dieser Technik schaffen die Naturschützer die Möglichkeit für die Entwicklung von Flora und Fauna im Bachbett und seinem Uferbereichen. Unterhalb des Weges, an der unteren Grundstücksgrenze, soll ein Stillgewässer angelegt werden in dem sich heimische Amphibien und Libellen entwickeln können. Bei den erforderlichen Baggerarbeiten will die Firma Jost Unterstützung leisten.

Bürgermeister Wolfgang Keller (parteilos) lobte die Arbeit der AGNU, die nicht nur mit der ökologischen Aufwertung der Kirschbach wertvolle Arbeit leisten. Braunfels sei durch die Arbeit der AGNU Vorbild in Sachen Naturschutz im Lahn-Dillkreis. Ortsvorsteher Volker Zimmerschied betonte, dass der Wanderweg im Bereich auch für Touristen und Spaziergänger attraktiver werde. Horst Ryba und Heinz Schreiber, Kreisbeigeordneter und Naturschutzdezernent hoben die ehrenamtliche Tätigkeit der AGNU-Mitstreiter hervor, deren Wert man nicht hoch genug einschätzen könne. In diesem Zusammenhang sucht die AGNU dringend Helfer, die das Projekt tatkräftig unterstützen. Informationen gibt es von Joachim Bernecke unter Tel.: 06442/4573 und im Internet unter www.agnu.info – oder über die Website der Stadt Braunfels.